Zeitgenössische Musik zeigt sich in vielen Facetten. Bei Rodin hört man die Inspiration aus dem klassischen Kanon, doch zugleich handelt es sich um Musik des 21. Jahrhunderts, die geschickt reine Harmonie und Dissonanz, lyrische und dramatische Momente sowie Impressionismus und Expressionismus miteinander verbindet.
Vasks hingegen greift in seinem nostalgischen Violinkonzert Distant Light auf die lettische Volksmusik zurück. Der Komponist webt die kontrastierenden Abschnitte des Stücks wie einen Wandteppich. Sie funkeln wie Sterne am Nachthimmel, tauchen auf und verschwinden wie Kindheitserinnerungen.
Das Jahr 1815 war eine Zeit außergewöhnlicher kreativer Produktivität in Schuberts Leben, deren Ursache Musikwissenschaftler seit mehr als zwei Jahrhunderten ergründen. In dieser Zeit komponierte er zweihundert Werke, darunter die Sinfonie Nr. 3 in D-Dur, an der er weniger als einen Monat lang arbeitete. Schubert empfand stets eine besondere Ehrfurcht gegenüber Beethoven. Doch wenn man sich diese vielleicht prägnanteste seiner Sinfonien anhört, wird deutlich, dass Schubert, damals erst achtzehn Jahre alt, auch Inspiration von Mozart, Haydn und sogar Rossini bezog. Die Sinfonie endet mit einem lebhaften, sehr „beethovenschen“ vierten Satz im Rhythmus einer energiegeladenen italienischen Tarantella.
Eine Reise durch Italien, Deutschland und Ungarn inspirierte Jules Massenet zu acht außergewöhnlichen Suiten, von denen wir die fünfte,Scènes napolitaines(Szenen aus Neapel), hören werden. Der französische Komponist fängt hier nicht nur den charakteristischen Rhythmus der Tarantella ein, sondern auch die religiöse Prozession, die durch die Straßen der Stadt zieht, sowie das freudige Feiern der Menge.
Holy God von Rodin, aufgeführt vom Lviv National Orchestra unter der Leitung von Olexander Gordon:
Violinkonzert Distatnt Light von Vasks, interpretiert von Daniel Rowland und dem Stift Festival Orchestra:
Ausschnitt aus Massenets Scènes napolitaines, aufgeführt vom Sinfonieorchester Lienz unter der Leitung von Geral Mair:
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Aus der Ferne 28-03-2025 19:00
SinfoniesaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin