Johannes Brahms wurde als der letzte Vertreter der deutschen klassischen Tradition bezeichnet, die von Bach eingeleitet und von Haydn, Mozart und Beethoven fortgesetzt wurde. Schon zu seinen Lebzeiten, d. h. in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, galt er als unmodern oder, schlimmer noch, als anachronistisch. Er war zum Teil selbst schuld, weil er jedes Mal, wenn jemand seine Musik als „modern“ bezeichnete, heftige Einwände erhob.
Dennoch war seine Musik sehr innovativ. Es stimmt, dass die ersten beiden Sinfonien von Brahms stark von Beethoven beeinflusst sind. Aber die nächste, die Sinfonie Nr. 3, endet auf eine Art und Weise, die weit von den Beethovenschen Mustern entfernt ist – nämlich leise. Die Sinfonie Nr. 4, die letzte im Schaffen des Komponisten und der Protagonist dieses Konzerts, geht sogar noch weiter. Hier hat Brahms seine kompositorische Technik perfektioniert, bei der eine Melodie sanfter in die nächste übergeht, so dass sie ein äußerst komplexes Geflecht musikalischer Zusammenhänge bilden. Diese Technik hatte einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Musik. Vor allem aber hat Brahms uns Musik hinterlassen, die sehr persönlich ist. Denn wenn eines seiner Meisterwerke uns einen Einblick in die Weltanschauung des Komponisten gibt, dann ist es die Sinfonie Nr. 4.
Brahms Sinfonie Nr. 4 aufgeführt vom Osloer Philharmoniker unter der Leitung von Klaus Mäkela:
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Denkmäler der Sinfonik - Brahms 25-04-2025 19:00
SinfoniesaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin