Dominik Wania I Lonely Shadows

Dominik Wania gehört zu den elitären Musikern, die für ECM Records Platten aufnehmen. Sein Album „Lonely Shadows" ist das erste Soloalbum eines polnischen Musikers überhaupt, das von diesem weltweit angesehensten Jazzlabel veröffentlicht wurde.

Im vergangenen Herbst entschied sich der Pianist während einer zweitägigen Aufnahmesession in Lugano für die volle Improvisation. Er kam in den Konzertsaal des Schweizer Rundfunks, ohne dass zuvor Werke oder auch nur Skizzen der Kompositionen vorbereitet worden waren. Dadurch wird man beim Hören des Albums „Lonely Shadows" Zeuge eines Schöpfungsprozesses, der völlig einzigartig ist. Während des Konzerts wird es nicht anders sein.

Dominik Wania begann, sich in der Musikwelt Anerkennung zu verschaffen, indem er an der Seite von Tomasz Stanko spielte, kurz nachdem er sein Studium am New England Conservatory of Music in Boston abgeschlossen hatte. Kurze Zeit später traf Wania seinen nächsten musischen Partner, den Saxophonisten Maciej Obara, der das Quartett bis heute mitgestaltet. Mit dieser Band besuchte er die besten Jazzsäle und Festivals der Welt und nahm sechs Alben auf, von denen die letzten beiden auch in den Katalog von ECM Records aufgenommen wurden. Wania widmet sich auch der didaktischen Arbeit in der Akademie in Krakau und Kattowitz und nimmt in Zusammenarbeit mit Zbigniew Preisner Filmmusik auf.

Auf das zweite Album des Pianisten mussten die Fans sieben Jahre warten. So viel Zeit war seit seinem berühmten Debüt – dem mit dem Trio aufgenommenen Album "Ravel", das mit Auszeichnungen überhäuft wurde, darunter zwei Fryderyk-Statuetten (in den Kategorien „Jazz-Album des Jahres" und „Jazz-Debüt des Jahres") und der TVP Kultura-Auszeichnung "Gwarancje Kultury" – vergangen. Und auch diesmal nutzt Dominik Wania den deutlichen Einfluss klassischer Komponisten wie Ravel, Prokofjew, Skrjabin und Satie.

Die Musik von Wania ist eine Brücke zwischen der reinen Freiheit der Improvisation, die sich aus der Jazzmusik ableitet, und dem von europäischer Klassik durchdrungenen Klavierspiel. Genau wie sein neues Album sind seine Solokonzerte eine Einladung, die Welt der Klänge zu erkunden, die nach dem Prinzip des „Hier und Jetzt" aufgebaut sind.