Sinfonie der Freude

Franciszek Lessel ist einer der geheimnisvollsten polnischen Künstler. Der außerordentlich talentierte Pianist und vielversprechende Komponist gab plötzlich seine musikalische Karriere auf, um sich Aktivitäten zu widmen, die nichts mit Musik zu tun haben. Er komponierte sechs Sinfonien, aber nur ein Bruchteil einer von ihnen, das Finale molto presto, hat bis in unsere Zeit überdauert. Doch auch dieses Werk beeindruckt durch seine Energie und die Leichtigkeit der musikalischen Erzählung. Immerhin war Lessel ein Schüler von Haydn selbst.

Wir bleiben in der Welt der Wiener Klassiker. Denn wir werden Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert in F-Dur KV 459 hören. Es ist ein Werk von funkelnder Farbe und ein wahres Juwel der klassischen Musik, das mit seinem intimen Dialog zwischen Klavier und Orchester begeistert. Das Werk erlangte schnell Popularität, so sehr, dass der Komponist es persönlich bei der Krönung von Leopold II. aufführte.

Fragment aus Mozarts Klavierkonzert F-Dur KV 459, gespielt von Hélène Grimaud und dem Kammerorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Radosław Szulc:

Vierundzwanzig Jahre später wurde Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 8 jedoch uraufgeführt. Sie genoss nie denselben Ruhm wie die frühere Symphonie Nr. 7. Ein Schüler Beethovens war von dieser Tatsache überrascht und fragte den Meister danach. Seine Antwort war einfach: Weil die Achte so viel besser ist als die Siebte. Während Beethoven in der Symphonie Nr. 7 auf den Rhythmus als musikalisches Material setzte, greift er in der Symphonie Nr. 8 ausgiebig auf die Vorbilder der Vergangenheit zurück (vor allem auf die Musik des 18. Jahrhunderts), als wollte er uns sagen, dass man kein Revolutionär oder Pionier der musikalischen Innovation sein muss, um sich durch sie auszudrücken.

Ein Fragment von Beethovens Sinfonie Nr. 8, aufgeführt von der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi: