Leszek Możdżer – er gilt unbestritten als einer der herausragendsten polnischen Jazzpianisten der Geschichte, der den polnischen Jazz revolutioniert hat, indem er einen ganz eigenen Stil kreierte, der sowohl durch seine Feinheit als auch durch den virtuosen Touch extrem komplizierter Improvisationen überzeugt.
Der gebürtige Danziger setzte sich im Alter von 5 Jahren zum ersten Mal an das Klavier. In seiner Heimatstadt machte er seinen Abschluss an der Stanisław-Moniuszko-Musikakademie in der Klasse von Andrzej Artykiewicz. Seine ersten Erfolge feierte er, als er mit der Gruppe Miłość (dt. Liebe) zusammengearbeitet hat.
Der Künstler ist auch Komponist und arbeitet seit langem mit Meistern wie Jan A.P. Kaczmarek und Zbigniew Preisner zusammen. Konzerte mit einem Jazztrio, das er gemeinsam mit dem hervorragenden Kontrabassisten Lars Danielsson und dem Schlagzeuger Zohar Fresco gegründet hat, sowie Soloauftritte sind für den Musiker Formate, in denen er sich am wohlsten fühlt. Solo, als Mitglied des Trios und als Gastmusiker hat er über achtzig Alben aufgenommen und zahlreiche Konzerte in der ganzen Welt gegeben, darunter in den Vereinigten Staaten, Brasilien, Argentinien und Kanada. Außerdem hat er mit den bedeutendsten Jazzmusikerinnen und -musikern Alben aufgenommen und ist mit ihnen aufgetreten, u.a. mit Tomasz Stańko, Janusz Muniak, Michał Urbaniak, Piotr Wojtasik, Adam Pierończyk, Henryk Miśkiewicz, Anna Maria Jopek und im Ausland mit David Friesen, Pat Metheny, Arthur Blyth, Buster Williams, Billy Harper, Joe Lovano, Archi Shepp, David Liebman, Charles Fox, Lester Bowie, David Gilmour, Marcus Miller und vielen anderen.
Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, die an dieser Stelle nicht alle genannt werden können, darunter der Ad-Astra-Preis des Ministers für Kultur und Nationales Erbe, der „Fryderyk“-Preis der polnischen Musikindustrie und der „Polityka“-Pass. Mehrfach ausgezeichnet bei Musikumfragen und Wettbewerben, unter anderem in den Zeitschriften Jazz Forum, Jazz Juniors, Jazz Melomani und Jazzowe Oskary.
Als erster Pole überhaupt wurde er zum Vorsitzenden der Jury des internationalen Montreux Jazz Piano Competition (2012) gewählt. Dieser Wettbewerb findet seit 1999 jährlich im Rahmen des Montreux Jazz Festivals statt und wird unter der Schirmherrschaft von Quincy Jones organisiert.
Er ist auch Komponist von Theater- und Filmmusik. Er hat mit den bedeutendsten polnischen Regisseuren zusammengearbeitet: Wojciech Kościelniak (Ein Sommernachtstraum, Scat, Bal w Operze von Tuwim), Grzegorz Jarzyna (4.48 Psychosis, Schauspielhaus Düsseldorf, 2002), Andrzej Domalik (Rewizor Gogola, Nationaltheater), Jan Englert (Śluby Panieńskie von Fredro), Michał Zadara (Gombrowiczs Operette, Capitol Theater), Grzegorz Chrapkiewicz (Die Katze auf dem heißen Blechdach) sowie mit Sylwester Latkowski (Pub 700, Das letzte Abendmahl) und Wiktor Grodecki (Unersättlichkeit von Witkiewicz). Er hat auch die Oper Immanuel Kant komponiert, die 2017 in der Breslauer Oper uraufgeführt wurde.
Leszek Możdżer ist ein Pianist von Weltrang, ein wagemutiger Entdecker und ein origineller Künstler, der sich durch seine eigene musikalische Sprache auszeichnet.