Ryszard Horowitz wurde am 5. Mai 1939 in Krakau, Polen, geboren. Vier Monate später fielen die Nazis in sein Heimatland ein und bald darauf wurde seine gesamte Familie in eine Reihe von Konzentrationslagern geschickt. Dank Oskar Schindler überlebten sie wie durch ein Wunder und gehörten nach Kriegsende zu den wenigen jüdischen Familien, die in Krakau wieder ein Leben führten. Ryszard gilt als einer der jüngsten bekannten Überlebenden von Auschwitz.
Ryszard studierte Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Krakau und studierte anschließend Malerei an der Akademie der bildenden Künste in seiner Heimatstadt. Im Jahr 1956, während eines kurzen politischen und kulturellen Tauwetters in Polen, gewährte die Regierung Subventionen zur Förderung neuer und origineller Kunstformen und Krakau entwickelte sich plötzlich zu einem Zentrum des Avantgarde-Jazz, der Malerei, des Theaters und des Filmemachens. Der damals siebzehnjährige Ryszard tauchte in dieses neue kulturelle Umfeld ein, dokumentierte die Geburt des polnischen Jazz und entwickelte eine Faszination für die amerikanische Fotografie.
1959 zog er in die Vereinigten Staaten, wo er sich am berühmten New Yorker Pratt Institute einschrieb. Noch während seines Pratt-Studiums erhielt er ein Stipendium für eine Ausbildung bei Alexey Brodovitch, einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der damaligen Welt des redaktionellen Designs und der Fotografie. Nach seinem Abschluss an der Pratt University im Jahr 1963 begann Ryszard als Grafikdesigner für eine Reihe von Film- und Designfirmen und als Art Director für Gray Advertising zu arbeiten. Er eröffnete 1967 sein eigenes Fotostudio und die Fotografie sollte zu seiner lebenslangen Karriere und Leidenschaft werden.
Seine Arbeiten wurden auf der ganzen Welt ausgestellt, veröffentlicht und gesammelt und Ryszard wurde mit allen wichtigen Auszeichnungen ausgezeichnet, die einem Fotografen verliehen werden können. Er wurde zum „All American Photographer of the Year“ ernannt und erhielt vom Art Directors Club of New York mehrere Goldmedaillen für einige seiner bahnbrechenden Arbeiten sowie mehrere Doktor-Honoris-causa-Abschlüsse. Er gilt als Pionier der Spezialeffektfotografie vor der digitalen Bildgebung. 2017 wurde er in die International Photography Hall of Fame aufgenommen.
Textquelle: ryszardhorowitz.com/biography.html
Auf dem Foto: Ryszard Horowitz, Foto: Marta Wojtal