Als das „BBC Music Magazine“ 2011 151 Dirigenten nach der besten Sinfonie aller Zeiten fragte, nannte die große Mehrheit Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 3 Es-Dur, op. 55 Eroica. Obwohl sie heute als absoluter Klassiker und eine wahre Ikone der symphonischen Musik gilt, war sie zu ihrer Zeit dennoch ein äußerst innovatives, ja revolutionäres Werk.
Nicht jeder war dafür bereit. In der Tat setzte Beethoven die Messlatte für die Musikliebhaber seiner Zeit hoch. Er schuf eine Sinfonie, die halb so lang war wie alle anderen, die sie bis dahin kannten. Er ließ das Orchester auf einem außerordentlich hohen Niveau der Virtuosität spielen, das die Ensembles der damaligen Zeit kaum erreichen konnten. Am Ende schuf er ein Werk, das in seiner Komplexität der Polyphonie, seiner rhetorischen Kraft und seiner Fülle an überraschenden Details beispiellos ist. Ein Kritiker schrieb mit unverhohlener Empörung nach der Uraufführung des Werks im April 1805: Das Publikum fand diese Sinfonie zu schwierig und zu lang... Beethoven hingegen fand den Beifall unzureichend.
Mit Beethovens Sinfonie Nr. 3 eröffnen wir eine neue Konzertreihe mit dem Titel „Denkmäler der Sinfonik“. Im Rahmen dieser Konzertreihe werden die berühmtesten Werke der klassischen Musik jeweils mit einer ausführlichen Einführung des Dirigenten vorgestellt.