Im März wird unsere Philharmonie zum ersten Mal Anastasia Kobekina zu Gast haben, eine russische Cellistin, die von der europäischen Presse als unbestrittener Publikumsliebling gefeiert wird. Sie studierte in Moskau, Kronberg, Berlin, Paris und Frankfurt und beschäftigte sich mit der Aufführung des Repertoires für Solisten, Kammermusik und Alte Musik. Im Jahr 2015 war sie die Gewinnerin des Internationalen TONALi-Wettbewerbs in Hamburg. Seitdem hat sie drei Alben aufgenommen, darunter Werke von Mieczyslaw Weinberg und Dmitri Schostakowitsch. In der vergangenen Saison debütierte sie mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra und ging mit dem Konzerthaus Berlin auf Tournee.
Anastasia Kobekina und das Symphonieorchester der Philharmonie in Stettin werden zwei Stücke aufführen, die die Komponisten für ihre Freunde geschrieben haben. Das erste von ihnen, die Serenade in G-Dur, widmete Mieczysław Karłowicz Zygmunt Butkiewicz, einem Bekannten aus der Zeit des dreijährigen Aufenthalts der Familie des Komponisten in Heidelberg (später Jurymitglied der ersten Ausgabe des Chopin-Wettbewerbs und Direktor des Konservatoriums in Poznań).
Wer sich fragt, wie solche freundschaftlichen Kompositionsaufträge zustande kommen, findet die Antwort bei Mstislav Rostropovich, in seinen Memoiren. Eines Tages fragte er Schostakowitschs Frau Nina, was er tun solle, um letzteren dazu zu bringen, ein Cellokonzert für ihn zu schreiben. Die Antwort überraschte ihn: „Slawa, wenn du willst, dass Dmitri etwas für dich schreibt, kann ich dir nur einen Rat geben: Frag ihn nie danach und erwähne es auch nicht!“. Der Ratschlag erwies sich als goldrichtig und einige Jahre später entstand das Konzert in Es-Dur.
Wir entschieden uns, die virtuosen Cellostücke mit einem äußerst angenehmen Stück abzurunden, nämlich mit Franz Schuberts Symphonie Nr. 5. Er komponierte es im Alter von 19 Jahren (ja, die vier vorherigen waren auch Werke eines Gymnasiasten – beeindruckend. Das geben wir offen zu; in dem Alter sitzt man heutzutage nur mit seiner Nase im Smartphone). Schubert ist generell ein interessanter Charakter. Wir hoffen, bald den Platz zu finden, um mehr über ihn zu erzählen. Seine Mitschüler beschrieben ihn als einen in sich verschlossenen, in seine eigenen Gedanken versunkenen Jungen und nannten ihn liebevoll „Schwammerl“ (wahrscheinlich wegen seiner Frisur). Ein paar Jahre später veränderte sich der junge Komponist völlig, aber dazu mehr beim nächsten Mal...
Główny Partner Filharmonii
DETAILS
KARŁOWICZ | SZOSTAKOWICZ | SCHUBERT
05-03-2021 19:00
SinfoniesaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin