Mozarts legendäre Totenfeier ist eines der berühmtesten Werke der klassischen Musik in der Geschichte. Sie ist untrennbar mit den folgenreichsten Ereignissen der Geschichte verbunden, trägt den Stempel der Trauer, vereint aber auch die Menschen in ihrer Liebe zur Wahrheit, zum Guten und zur Schönheit. Obwohl jeder von uns den düsteren Introitus, das dramatische Confutatis oder Rex tremendae, das schöne Lacrimosa kennt, gehört Mozarts Requiem zu den Werken, die wir immer wieder hören – oder besser: erleben – und doch immer wieder wie zum ersten Mal. Und dies ist nur einer der vielen Aspekte, die diese Totenfeier zu einem der geheimnisvollsten Werke der Musikgeschichte machen.
Wir alle kennen die Geschichte des geheimnisvollen Auftraggebers, der den schwerkranken Mozart mit der Komposition eines Requiems betraut und ihn immer wieder dazu gedrängt und gedrängt hat. Über den jungen Komponisten, der im Sterben liegt und gegen die Zeit antritt, um so viel wie möglich von der traurigen Musik aufzuschreiben, die er bereits im Kopf hat. Es geht um ein Stück, das für einen anonymen Auftraggeber geschrieben wurde und sich in eine Totenfeier verwandelt, die Mozart für sich selbst schreibt. Über Freunde, die sich am Abend vor dem Tod des Komponisten um sein Bett versammeln, um ihm bereits geschriebene Gesangspartien zu überreichen. Schließlich geht es um die Studenten, die versuchen, die verstreuten Manuskripte zu sammeln und das monumentale Werk zu vollenden.
Was wissen wir jedoch nicht? Wir wissen nicht, wie es dazu kommt, dass Mozarts Requiem überall auf der Welt in den wichtigsten Momenten gespielt wird. Wie kommt es, dass in diesem kurzen Moment, zwischen dem Heben des Dirigentenstabs und dem Erklingen der ersten Note, ein Gefühl der Aufregung durch alle Anwesenden geht, als ob eine metaphysische Kraft die Menge durchströmen würde? Warum klingt ein so bekanntes Werk jedes Mal etwas anders? Warum erinnert sich jeder Künstler an jeden Auftritt? Warum schließlich kehren wir immer wieder zum Requiem zurück – auch in Szczecin – an verschiedenen Orten in Zeit und Raum?
Aus diesem Grund bleibt das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart ein Geheimnis, das weder Musiker noch Wissenschaftler beschreiben können. Wir können nur Karol Wojtyła zitieren: „O Musik! Du erhebst dich vor dem Volk wie eine Wolke, / eine Wolke, grün wie Gras, weiß wie Dunst. / Der Herr sagt. Hört, alle Völker! Denn er ist Liebe und Güte.“
DETAILS
MOZART | Requiem
29-10-2021 19:00
SinfoniesaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin