Wir haben uns hier versammelt, um das Andenken an einen der größten Söhne Polens zu ehren. (...) Ihm, der sie auf seltsame Weise bereichert und verschönert hat, bringen wir unsere Dankbarkeit und Ehrfurcht in einem liebevollen Opfer dar. Und wir tun es nicht nur, weil wir die Erinnerungen an die Vergangenheit schätzen (...), sondern auch, weil wir zutiefst davon überzeugt sind, dass wir aus diesem feierlichen Festtag geistig gestärkt und ermutigt hervorgehen werden. Und wir haben Trost und Ermutigung bitter nötig.
So begann Ignacy Jan Paderewski 1910 in Lemberg die Chopin-Rede während des Eröffnungskonzerts des Ersten Polnischen Musikerkongresses zum 100. Geburtstag von Fryderyk Chopin. Die gleichen Gefühle begleiten uns während des großen Festes, das die Zeit des Internationalen Chopin-Klavierwettbewerbs ist. Direkt von der Bühne der Nationalphilharmonie kommt ein weiterer Preisträger zu uns, um ein Klavierkonzert am Beginn seiner Karriere vorzutragen, die vor unseren Augen aufblüht – diesmal nicht bei den letzten Probespielen, sondern vor dem besten Publikum der Welt!
Worüber hat Paderewski in Lemberg noch gesprochen? In außergewöhnlichen Worten versuchte er, die Phänomene der kosmopolitischen und nationalen Kunst zu erfassen. Er fragte sich, wie es möglich war, die Gefühle in Chopins Werken so perfekt wiederzugeben. Er erinnerte an die gesamte polnische Geschichte, die angesichts des Ersten Weltkriegs und acht Jahre vor der Wiedererlangung der Unabhängigkeit besonders in Erinnerung gerufen werden musste. Und diese Musik ist ein Teil der Ewigkeit selbst, und in ihr sind alle enthalten: die Großen und die Kleinen, die Mächtigen und die Armen, die Berühmten und die Namenlosen, nur entfernt von den Lastern und Verbrechen der irdischen Hülle, gebadet in der Quelle der reinsten Seele, verschönert und veredelt.
Etwa ein Dutzend Jahre nach diesem Ereignis, im Jahr 1927, fand in Warschau der erste Internationale Fryderyk-Chopin-Wettbewerb statt. Bis heute sind Paderewskis Worte trotz vieler historischer Turbulenzen so unglaublich aktuell. Die Musik von Chopin wird immer noch so sehr gebraucht.
Mecenasem koncertów Laureatów XVIII Konkursu Chopinowskiego jest firma Siemaszko.
Mecenas koncertu
DETAILS
Alexander Gadjiev | Preisträger des 18. Chopin-Wettbewerbs
05-11-2021 19:00
SinfoniesaalFilharmonia im. Mieczysława Karłowicza w Szczecinie
ul. Małopolska 48
70-515 Szczecin